Hybrides Energie­management­system im Testbetrieb

Seit unserem letzten Blogbeitrag hat sich viel getan. In Bad Staffelstein konnte Christian Klauer, Control Engineer bei meteocontrol, schon seine Erkenntnisse vom HEMS-Testbetrieb präsentieren.

Im Fokus unseres jüngsten Projekts stand die Optimierung einer industriellen Eigenverbrauchsanlage in Deutschland, die uns von einem Kunden zur Verfügung gestellt wurde. Ziel war es, die Nutzung der solaren Eigenenergie zu verbessern und diese gezielt in Zeiten höherer Energiepreise einzusetzen, insbesondere in den Morgenstunden ab 8 Uhr. Dabei kam unsere neue HEMS-Lizenz für den blue’Log^® XC zum Einsatz.

Die Testanlage verfügt über eine Solarleistung von 700 kW. Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir auf eine Kombination aus Energiespeichersystemen gesetzt: AC-gekoppelte Speicher mit insgesamt 254 kWh und Hybridgeräte, die Solarmodule und Batterien in einem System vereinen, mit einer Kapazität von 500 kWh. Diese Speicherlösungen ermöglichen es uns, überschüssige Solarenergie zu speichern und bedarfsgerecht zu nutzen.

Wie HEMS den Netzbezug reduzieren kann

Gesteuert wird das von unserem neuen Hybrid Energy Management System (HEMS). Es sorgt in dieser Konfiguration dafür, dass keine Energie ins öffentliche Netz eingespeist wird, lädt die Batterien mit überschüssiger Solarenergie und entlädt sie zu geplanten Zeiten. So kann der Netzbezug reduziert werden.

Auch wurde der Use Case "Band Shaving" getestet. Dabei geht es darum, Lastspitzen auszugleichen und über den Tag hinweg einen möglichst gleichmäßigen Energiebedarf zu erreichen. Das soll einerseits Kosten sparen und andererseits das öffentliche Stromnetz entlasten. Lastspitzen entstehen zu bestimmten Zeiten bei einem hohen Energiebedarf. Das wäre zum Beispiel bei Betrieben morgens, wenn verschiedene Geräte gleichzeitig eingeschaltet werden. Gleichzeitig können auch Lastspitzen beim PV-System auftreten, wenn plötzlich zu viel Leistung produziert wird, weil an einem bewölkten Tag doch noch die Sonne herauskommt. Damit die überschüssige Energie nicht verloren geht, würde die Batterie geladen.

Anfangs gab es einige Herausforderungen: Wir mussten das System von einem vorübergehenden Betrieb in einen Dauerbetrieb umstellen. Dabei mussten wir darauf achten, dass keine Leitungen überlastet wurden oder Sicherungen heraussprangen.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Anlage ist nun seit Oktober 2023 im Dauerbetrieb und zeigt, dass auch komplexere Anlagensetups mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller erfolgreich integriert werden können. Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt, die uns bei der Umsetzung zukünftiger Projekte zugutekommen.

Mit HEMS bietet meteocontrol eine maßgeschneiderte Lösung für eine nachhaltigere Energiezukunft an

Zukünftig ist die Nutzung von Wetter- und Marktpreisprognosen geplant, um den Betrieb der Anlage weiter zu optimieren. Statt einer starren Zeitsteuerung ermöglicht uns dieser Ansatz, flexibel auf Marktschwankungen zu reagieren und die Effizienz der Anlage zu steigern.

Durch Produkte wie HEMS tragen wir bei meteocontrol dazu bei, die Möglichkeiten erneuerbarer Energien noch weiter auszuschöpfen und unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen für eine nachhaltigere Energiezukunft zu bieten. Denn die Kombination aus erneuerbare Energieproduktionen wie Solar oder Wind mit einem Batteriespeichersystem wird nicht nur immer attraktiver, sondern regelrecht unabdingbar für eine reibungslose Energiewende.

Zum PV-Symposium: Das PV-Symposium in Bad Staffelstein ist eine jährliche, bedeutende Veranstaltung der Photovoltaikbranche in Deutschland. Es bringt Expert:innen aus Wissenschaft, Technik, Politik und Industrie zusammen, um aktuelle Entwicklungen, technologische Innovationen und Markttendenzen in der Solarenergie zu diskutieren. Mit Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden bietet es eine Plattform für Wissensaustausch, Netzwerken und Kooperationen.