In unserem Blog wollen wir zukunftsrelevante Themen aus den Bereichen PV-Monitoring und Steuerung, Solar sowie erneuerbare Energien aufzeigen und diskutieren. Die Plattform soll neue Möglichkeiten und Entwicklungen aufzeigen und die Chance zur Anregung und Diskussion bieten.

Erhalten Sie einen Einblick in unsere tägliche Arbeit und lernen Sie die Menschen kennen, die bei meteocontrol arbeiten. Außerdem wollen wir Experten aus verschiedenen Bereichen eine Plattform bieten, um ihre Ansichten darzustellen und den Blog als Forum für einen Austausch über relevante Zukunftsthemen zu nutzen. Viel Spaß beim Lesen und Stöbern in unserem Blog-Angebot, das kontinuierlich wachsen wird. Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Teilnahme.

11. Februar 2021

Frauenpower bei meteocontrol

Anlässlich des International Day of Women and Girls in Science möchten wir gerne einen Einblick in unser Unternehmen geben. Bei meteocontrol arbeitet Magdalena Klimm. Sie hat 2019 an der Universität Augsburg ihr Informatikstudium abgeschlossen und ist seit letztem Jahr bei uns als Software Quality Assurance Engineer tätig.

Magdalena Klimm working concentrated on a technical device

Wie hat sich dein Interesse für Naturwissenschaften entwickelt?


Mein Papa ist Physiker, er hat in meiner Kindheit noch an der Uni gearbeitet und konnte mich da schon für den naturwissenschaftlichen Bereich begeistern. Kurz bevor ich ans Gymnasium gekommen bin, hat er als Lehrer für Physik, Mathe und Informatik angefangen.An der Schule habe ich dann auch den naturwissenschaftlichen Zweig gewählt und hatte dadurch auch in der Unter- und Mittelstufe erste Berührungspunkte mit Informatik.

"Ich war auf einer Mädchenschule und war eine der wenigen, die sich für das Fach Informatik interessiert hat."

Nach meinem Abschluss habe ich mich für das Informatik-Studium entschieden. Ich denke, dass ich auch teilweise durch meinen Papa zu dieser Entscheidung gekommen bin. Er ist ein „Selbermacher“ und bastelt auch viel zuhause rum und hat beispielsweise auch Hard- und Software für die Steuerung des Holzkessels selber gebaut bzw. programmiert. Er hat mir auch schon oft gesagt, wenn man etwas selber macht, dann weiß man wie es funktioniert und kann es leichter abändern oder auch Probleme schneller finden. So findet man die passgenaue Lösung und hat ein Ergebnis, dass genau den eigenen Vorstellungen entspricht. Bei vielen fertigen Produkten (Hardware/Software) gibt es vorgegebene Funktionalitäten und manchmal reicht einem das dann nicht aus, weil man für den speziellen Anwendungsfall ganz bestimmte Funktionalitäten braucht. Für die Anforderung die perfekt passende Lösung zu finden war schon immer mein Antrieb.

#WomenInScience

Auch der kleine Informatikteil, den ich an der Schule hatte, hat mir Lust auf mehr gemacht. Anfangs habe ich Informatik mit Nebenfach Physik begonnen, weil ich diese Kombination sehr spannend fand. Später habe ich dann zu Informatik und Multimedia gewechselt, das war auch eine gute Kombination.

Wie waren deine Erfahrungen im Studium? Ist der Anteil von Frauen und Männern eigentlich gleich in Informatik?


In der Uni hatten wir am Anfang so ungefähr 10 Prozent Frauenanteil in Informatik. Das war 2013. Bis zum Ende meines Studiums in 2019 sind es allerdings immer mehr geworden, gerade in den Anfangsjahrgängen. Auf jeden Fall eine gute Entwicklung. Für mich war das allerdings nie ein Thema. Denn ich hatte immer das Gefühl die Leistung zählt und da ist es völlig egal, welches Geschlecht ich habe. Es war für mich auch nie ein Problem, weder an der Uni noch in der Arbeit, vor allem mit Männern zusammen zu arbeiten. Für mich spielt das keine Rolle.

Gab es weibliche „role models“ in deinem Umfeld – Familie, Schule, Ausbildung/Studium?


Nein, da gab es keine. Weder im familiären Umfeld, noch in der Schule eine Lehrerin oder an der Uni eine bestimmte Professorin. Da sind Frauen eben doch oft noch eine Seltenheit. Mein Interesse geprägt haben eher männliche Vorbilder, so wie mein Vater.

Womit hast du dich in deinem Studiengang Bachelor Informatik & Multimedia beschäftigt?


Ein Projekt war das Design eines kleinen Gewächshauses, dass sich automatisch bewässert. Die Steuerung lief über einen Arduino, dabei wurden regelmäßig die Werte von Bodenfeuchtesensoren abgefragt und ab einem bestimmten Wert wurden dann Magnetventile geöffnet, damit Wasser aus einem Kanister in die Erde fließen konnte und nach einer bestimmten Zeit wieder geschlossen, damit es nicht überwässert wird. Darauf aufbauend habe ich in meiner Bachelorarbeit ein einfaches Simulationsmodell des Gewächshauses entwickelt und damit Vorhersagen getroffen, wann der Wasserkanister voraussichtlich leer sein wird. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Es ist spannend, eine solche Simulation in einem Modell abzubilden und den praktischen Nutzen von Informatik zu erleben.

Magdalena Klimm doing work on her laptop using her headset

Was machst du gerne in deiner Freizeit?


Bei meinen Hobbies bin ich wohl auch keine „typische“ Frau. Ich liebe Musik und spiele Gitarre, E-Bass, und Schlagzeug. Entspannung finde ich auch bei Waldarbeit – hands on in der Freizeit!

Siehst du für dich als Frau noch Schwierigkeiten bei bestimmten Themenbereichen? Bist du mit Vorurteilen unter Kollegen konfrontiert?


Nein überhaupt nicht. Ich persönlich mache mir da auch nicht große Gedanken darüber, ob ich speziell als Frau im technischen Bereich belächelt werde. Das ist keine Geschlechterfrage, es gibt ja auch Männer, die sich in dem Bereich überhaupt nicht auskennen. Und zunehmend Frauen, die sich als echte Cracks profilieren können.

Was kannst du Frauen empfehlen, die sich für ein naturwissenschaftliches Studium interessieren?


Man soll sich nicht einschüchtern lassen und nach seinem Interesse gehen in welcher Richtung man sein Studium oder die Ausbildung machen will. Auf keinen Fall auf Zweifler hören, die einem versuchen etwas in der Richtung: „ist doch kein Studium für eine Frau“ oder ähnlich einreden zu lassen. Eine KFZ-Mechanikerin oder Informatikerin – das wird genauso normal werden wie ein Kindergärtner oder ein Kosmetiker.

"Ich habe ein gutes Gefühl, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln."

Kommt es manchmal zu besonderen Ereignissen, wenn du als Frau im technischen Bereich arbeitest? 

Ich habe das Gefühl für meine Arbeit ernst genommen zu werden. Da spielt es keine Rolle, dass ich eine Frau bin. Über manche Dinge kann ich auch einfach lächeln und fühle mich nicht gleich diskriminiert. Neulich bei einem Meeting in der Entwicklung hat ein Kollege gemeint „die Jungs aus der QA“ werden sich um ein Thema kümmern. Da habe mich trotzdem angesprochen gefühlt und habe es auch nicht als unangenehm empfunden. So ein Spruch ist für mich auch kein Grund mich zu melden, ich fühle mich da als Teammitglied genauso angesprochen. Das ist ja auch ein wichtiger Aspekt: Es als völlig normal zu begreifen, dass wir als Frauen in allen Bereichen, auch in den technischen Berufsfelder, unseren Beitrag liefern.

 

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